Wir haben in letzter Zeit viel über intelligente Textilien gehört. Von Stoffen, die die Körpertemperatur regulieren, bis hin zu solchen, die Medikamente in die Haut abgeben können – in Zukunft wird die Kleidung, die wir tragen, nicht mehr nur ein ästhetisches Statement sein. Victoria Hattersley befasst sich mit einigen der interessanteren Innovationen in diesem Bereich im vergangenen Jahr.
Im Internet der Dinge ist alles miteinander verbunden – und dazu gehört auch das, was wir tragen. Laut einem Bericht des Technologieberatungsunternehmens Cientifica aus dem Jahr 2016 wird die intelligente Textilindustrie – genannt „Fashion’s Fourth Industrial Revolution“ – bis 2025 mehr als 130 Milliarden Euro wert sein.
In der Erkenntnis, dass der Verbraucher von morgen mehr von seiner Kleidung erwartet, investieren Textilhersteller und Forschungseinrichtungen in die neuesten Technologien, um Stoffe zu entwickeln, die technologische Komponenten kombinieren, die äußere Reize überwachen, diese in Daten umsetzen und entsprechend reagieren können.
Zu den besonderen Funktionen der neuesten „ultrafeinen“ Textilien können die Regulierung der Körpertemperatur, die Freisetzung von Medikamenten in die Haut oder sogar die Kontrolle der Vibration der Muskeln bei körperlicher Betätigung gehören. Darüber hinaus gibt es auch ästhetischere Anwendungen für intelligente Textilien, z.B. solche, die die Farbe ändern, leuchten oder sogar Bilder oder Videos anzeigen können.
Um eine Vorstellung davon zu vermitteln, auf welche Bereiche sich Forscher und Hersteller konzentrieren, hier nur einige der interessanteren Geschichten aus der Welt der technischen Textiltechnologie aus dem vergangenen Jahr.
Komfortable und leitende Kleidung
Bisher waren Textilien, die Elektrizität leiten können, eher starr, unbequem und für den Alltagsgebrauch im Allgemeinen unpraktisch. Forscher der Universität Bayreuth, der Donghua-Universität in Shanghai und der Nanjing Forestry University glauben jedoch, mit der Entwicklung neuer, besser tragbarer leitfähiger Vliesstoffe eine Lösung dafür gefunden zu haben.
Technologie für beheizte Kleidung
Auf der diesjährigen ISPO-Messe in München kündigte DuPont Advanced Materials die Markteinführung von Intexar Heat an, einer elektrisch betriebenen intelligenten Bekleidungstechnologie zur Erwärmung des Körpers.
Die Formosa Taffeta Company war der erste Textilhersteller, der die Intexar Heat-Technologie als Teil seiner Permawarm-Linie einbaute. Permawarm liefert Bekleidungsmarken ein komplettes Heizungssystem für Kleidungsstücke einschließlich des Intexar-Heizgeräts, der Anschlüsse und der Steuerungssoftware.
Intexar Heat ist eine revolutionäre dehnbare Tinte und Folie, die, wenn sie mit Strom betrieben wird, eine angenehme Wärme erzeugt. Die Firma hat hart daran gearbeitet, ein Heizgerät zu entwickeln, das sich wie Stoff anfühlt, nicht auf Kabel, dicke Drähte oder große Batterien angewiesen ist und sehr kalten Umgebungen standhält. Von Outdoor-Enthusiasten bis hin zu Industriearbeitern kann Intexar Heat dabei helfen, die Elemente im Hinblick auf Komfort, erhöhte Konzentration und verbesserte Leistung zu bezwingen.